Chronik

Im November 1946 is unser Verein beim Wirt in Humbach gegründet worn. Es war damois a schwaare Zeit : Besatzung, Flüchtlichsströme und der einsetzende Wiederaufbau ham an Alltag bestimmt. Knapp 10 Mannerleit ham se dann beim Wirt troffen und beschlossen, an Hoamat- und Volkstrachtenverein z’gründen. Weiberleit warn do no koane anwesend, es ham se aber neben 27 Mannerleit aa 28 Weiberleit ois Gründungsmitglieder ei’trong lossen.

 

Scho im März im Johr drauf war a erster Hoamatabend, im Juli '47 is der Verein dann in d’n Oberlandler Gauverband aufgnomma worn.

Man hod a Gartenfest organisiert, durch Spenden hod ma se a Tanzbühne o’schaffen kenna und in da ersten Jahreshaupversammlung hod ma weitere 20 neie Mitglieder aufnehma kenna.

Im Juli 1948 is ma s’erste Moi zum Gaufest auf Lenggries ausgruckt.
Man hod scho fleißig für a eigene Fahna g’sammelt, in der Fastenzeit is zum ersten Moi Theater gspuit worn, wobei ma se do de Kulissen vo de Baiernroana ausglieh’n hod. Im November 1948 hod ma s‘ Nikolausspui aufgführt und do hod ma – trotz Währungsreform – scho über 1000 Mark einnehma kenna.
 
Im Mai 1949 war’s dann soweit : Mia ham zur Fahnenweih‘ ei’glodn. Ois Paten hamma de Jasbergler Baiernroa gwinna kenna und trotz am miserabligen Weda is ausgiebig mit 6 Trachtenvereinen, da Feierwehr und de Veteranen gfeiert worn.
 
Die Gartenfeste, de eigentlich Geld in unser Kasse bringa soitn, hod ma dann boid wieder aufg’hört, weil’s Weda regelmäßig schlecht war. Erst im Oktober 1978 hamma dann mit’m Peretshofer Kirta wieder a entsprechende Veranstaltung o’gricht.
 
Anfang 1960 warn mia Gründungsmitglied der Gaugrupp’n Jasberg, 1971 hamma, desmoi bei scheensten Weda - unser 25. Gründungsfest abhoitn kenna.

Am 31.August 1975 hamma de Ehre ghabt, bei unsam Patenverein Jasbergler Baiernroa Pate von seiner neien Fahna sei z'derf'n.

S‘ 50-jahrige Jubiläum is 1996 dann groaß gfeiert worn. Neban Jugenddog der Gaugruppn Jasberg war am Samsdog Totenehrung und Hoamatabend. Da Sonndog hod mit 18 ei’glone Vereine mit ana Mess‘ vorm Humbocher Kircherl o’gfangt, danoch war a groaßer Festzug und de Feier mit Ehrtänz im Zelt.

Im Johr drauf hamma am 17. August 197 wieder Pate sei derfn, desmoi bei der neien Fahna vom D'zeller Trachtenverein Edelweiß.
 
S‘ 60 und 70-jahrige Gründungsfest hamma dann im kloaner Rahma mit unsane Patenvereine beim Peretshofer Kirta gfeiert – mit Kirchenzug, Bergmesse auf da Peretshofer Höh‘ und dann gmiatlichen Zsammasei auf da Pfeiferwoad.
 
Neben de normalen Plattlerproben richten mia im Fasching a maskierte Plattlerprob‘ aus, fahrn jeds Jahr zum Gaufest und san – selbstverständlich im Trachtengwand – bei de kirchlichen Festdog dabei. Olle 2 Jahr fahrn ma auf Birkastoa zur Trachtenwoifahrt und olle 10 Jahr führn ma unser Nikolausspui auf.
Theater hamma anfangs no oa bis zwoamoi im Jahr gspuit, jetzt spuin ma olle 2 Jahr beim Wirt z’Humboch. Wo mia de guadn Schauspieler oiwei  hernehman, wiss ma selber ned.

Aber man hod’s vor allem 2016 wieder seng kenna, wo mia mit unsana Freilichtaufführung 

"Da Jaga vo Foi"

ned nur zum bereits 45. Moi Theater spuit ham, sondern weit über 2500 Zuschauer begriaßn ham kenna und sicherlich an Höhepunkt in unsana Vereinsgeschichte erlebd ham.

Die 1. Vorständ' vom Verein:
1946-1953    Johann Burger
1953-1976    Karl Geiger
1976-1996    Hans Seestaller
1996-2012    Hans Kanzler
2012-2024  Gerhard Schwaiger
seit 2024 Laurin Mertsch

aktuelle Vorstandschaft:

1. Vorstand: Laurin Mertsch
2. Vorstand: Josef Kanzler
1. Kassier: Barbara Braun
2. Kassier: Barbara Mertsch
1. Schriftführerin: Christiane Bacher
2. Schriftführerin: Barbara Huber
1. Jugendleiter: Maria Bacher jun.
2. Jugendleiter: Sepp Moosmang
1. Vorplattler: Josef Streicher


Auf wos mia schaung.....

Miesbacher Tracht

Da Verein hod se dem Erhoit der Miasbacher Tracht verschriebn.
Im kirchlichen Jahreslauf und auf Feste und Veranstaltungen as ganze Johr über werd unser Tracht ozong und pflegt:
De Weiberleit im Schalk mit Schnurhut oder boarischen Gwand; die Jungfrauen im seidenen oder blauen Miedergwand; de Madl mit blauem Blusendirndl oder mit Oimarock.

D'Manaleit in da hirschledern Kurzn oder Bundhosen oder da langa schwarzen Stoffhosn, mit greana Gilet, blauem Kravattl, da grauen Miasbacher Joppen und an Schneidhackl am Huad, an Scheibling. Dazua graugstrickte Strümpf' und Trachtenschuah.
In da Volltracht werd ausgruckt zum Gaufest oder zu Gründungsjubiläen sowia an de hohen kirchlichen Feierdog;
as Kirchengwand zur Trachtenwallfahrt auf Birkenstein, zum Jahrdog und zu Beerdigungen.
Es is unser Anliegen, unsa Tracht zu erhoitn, zu trong und an unsere Kinder weiderz'gebn.

Platteln und Tanz 

Vo Ostern bis Kathrein treffen se unsane Kinder und Jugendlichen zur Plattlerprob'. Hod ma s in de frühan Vereinsjohr no zum Beispiel beim Baur vo Peretshofen aufm Tenna oder in da Werkstatt vom Hoiza in Humboch troffen, so warn unsane Proben vui Johr beim Wirt in Humbach und seit 1999 im Vereinsheim in Humbach. Unsere Jugendleiter und Vorplattler bringa unsam Nachwuchs as Tanzen, Drahn und Platteln bei, dabei soi aber aa vor allem de Freid an da Sach im Vordergrund steh. 
Bei Auftritten aufm Binsberg, beim Peretshofer Kirta oder beim Jahrdog und da Teilnahme am Preisplatteln vom Gau und vo da Gaugruppen Jasberg konn unser Nachwuchs dann sei Können unter Beweis stellen.
Ned zu vergessen, bringan unsere Kinder und Jugendlichen auf Hochzeiten unserer Mitglieder an Ehrtanz zur Aufführung.

Laienspiel

Um a Fahna für'n Verein kaffa z'kenna, hod ma se 1949 überlegt, dass ma Theater spuin kaannt, und so hod ma se Kulissen von unsan Patenverein Bainroa ausgliehn und as erste Theaterstück "Der Bettelbua" aufd Bühne brocht. Bis 1955 hod da Lehrer Haas Regie g'führt, dann für 2 Johr da Lehrer Löw, bis dann 1957 da Simmabaurn Wastl übernomma hod. Ab 1981 hod dann da Glosbaurn Baule de Spielleitung übernomma.
Unzählige Vereinsmitglieder ham seither auf da Bühne g'standn und unter vollstem Einsatz und mit vui Spass scho etliche Stückl eistudiert und aufgführt.
Erstaunlich, wiavui guade Theaterspieler auf da Leiten waarn und oiwei no san - as Theaterspuin scheint de Leiterer im Bluad z'lieng....

Buidl san unter da Rubrik Theater zum Finden....

Nikolausspui

Nur olle 10 Johr kimmt auf der Leiten as Humbacher Nikolausspui zur Aufführung.

Jeder Darsteller muaß ledig sein und derf aa nur oamoi am Nikolausspui teilnehma.

Dees Spui is bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts in unserer Gegend zoagt worn, noch'm 2. Weltkriag hod se dann der Trachtenverein Humbach dem Spui ogenomma, erstmois im Johr 1948. Da Ursprung unsers Nikolausspuis derfad aus der Region Vorarlberg kemma.

 

Anfang November treffen se 12 Burschen vom Trachtenverein Humbach as erste Moi zur Prob' , wo de oanzelna Roll'n verteilt und der Ablauf vom Spui eistudiert wern. Regie dabei ham bisher da Lehrer Haas, da Simmabaur Wastl und da Glosbaurn Baule übernomma.

Ab Kathrein ziang de Darsteller dann auf der Leit'n von Haus zu Haus und ham bis zum 2. Advent mehr als 120 Auftritte, von Föggenbeuern bis Einöd, von Thankirchen bis Tattenkofen.

Da Ablauf is traditionell oiwei da gleiche:

 

Der Schnoizer kündigt mit seiner Goaßl de Spieler o und sogt in da Stub'n ois Erster sein Vers auf. Eahm folgen der Jager, da Hirtabua und da Pilgram, bis dann aa da Mohrenkönig Eltern und Kinder ermahnt und schließlich an Nikolaus okündigt. Der –  2 Begleiter im Gefolge – liest de Kinder eahnane Taten aus seim goidan Buach vor und beschert s' mit guade Gaben. Dann treten 2 Bettler auf, de schnell in Streit kemman und vom Feßl, an Gendarm, zu Ruah und Ordnung ermahnt wer'n. Mit bescheidenem  Erfolg, da de Bettler eahm erst mit Schnaps und Graichertm bestechan und letztlich aus der Stub'n schmeißen. Deesweng rod da Mohrenkönig am Nikolaus, ned zu großzügig zum sei, da Nikolaus loßt soglei an Klaubauf ruafn, der mit vui Radau in d' Stubn stürmt und den oan oder andern aus da Stubn schmeißt. Zum End hi schliaßt as Spui mit 'm Segen vom heiligen Nikolaus, de Bettler gengan mit 'm Huad rum und samme'n für unser Trachtenjugend und an sozialen Zweck.
 

Für de Burschen san 's 2 anstrengende Wocha, da Spaß kimmt jedoch aa ned z' kurz, zumoi sie in de Häuser großzügig mit Speis und Trank bedacht wern.....